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Ein Brief von mir für dich

Ich erinnere mich an einen Abend mit meiner Frau in einem bürgerlichen Fischrestaurant am See. Da kam ein wohlgescheitelter Hedgefunder (Anmerkung: das ist ein Finanzspezialist für Anlagefonds) mit seiner dementen Mutter herein. Sie wirkte eingefallen und abgelöscht. Sie setzten sich und er begann etwas zu erzählen von seiner Arbeit, eher unerfreulich, wie seine Körpersprache verriet. Wie er eine Pause machte sagte sie: Oh mon Dieu. Er sprach weiter, sie richtete sich bereits etwas auf, bestellte beiläufig Essen, er kam zur nächsten Pause und sie sagte schon wesentlich frischer: Oh mon Dieu! Weiter ging sein Redefluss zur Lage im Hedgefonds- Bereich, er stockte und sie rief diesmal bereits recht auffällig laut: Oh mon Dieu! Nun richtete sie das Haar und bald dominierte ihr wiederkehrendes Oh mon Dieu das Lokal. An den Tischen machte sich Mitleid breit, was ich als ganz verfehlt empfand. Sie brauchte das Gegenüber, die Hedgefonds- Strophe, um Ihren Refrain, ihr grosses Oh mon Dieu platzieren zu können. Am Schluss war sie bei bester Laune und er dem Zusammenbruch nah.
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